Politik ist ein fester Bestandteil aller Social Media Kanäle
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30. August 2023

Experten-Einschätzung: Social Media & politische Kommunikation 

Längst haben Parteien und Politiker soziale Medien wie Facebook, Instagram, Twitter und Co. für die politische Kommunikation entdeckt. Nirgendwo sonst lassen sich auf einen Schlag so viele Menschen erreichen und eigene Social Media Communities aufbauen. Die meisten Beiträge sind professionell und durchdacht in Szene gesetzt, um die in der politischen Kommunikation gewünschte Außenwirkung zu erzielen. Besonders kurz vor einem Wahlkampf ist Image nun mal alles. In Bayern ist im Oktober Landtagswahl – kurz nach der sommerlichen Volksfestsaison. Und wo ließe sich Bürgernähe und Verbundenheit zu Bayern besser demonstrieren als auf einem Volksfest? Kein Wunder also, dass sämtliche Landtagskandidaten sich genau dort zeigen und dabei fotografieren lassen oder sogar eigene Video-Clips produzieren, um sie anschließend über ihre Kanäle reichweitenstark zu verbreiten. 

WORDUP-Geschäftsführer Achim von Michel empfiehlt, bei solchen Beiträgen von Politikern genauer hinzusehen: “Die dort geposteten Bilder haben einen Zweck und sind in den meisten Fällen keine authentischen Spontanaufnahmen. Im Gegenteil, hinter ihren Postings steckt eine durchdachte Medienstrategie.” 

Von Michel analysierte kürzlich für das Straubinger Tagblatt gemeinsam mit einem Körpersprache-Experten die Social Media-Auftritte bayerischer Politiker beim Gäubodenvolksfest in Straubing. Zu den Besuchern aus der Politik zählten neben Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auch die Spitzenkandidatin der Grünen, Katharina Schulze und die bayerische SPD-Vorsitzende Ronja Endres. Während Hubert Aiwanger keinen großen Wert auf Inszenierung seiner Person zu legen scheint und lieber hemdsärmelig für Feierlaune sorgt, ist sein Koalitionspartner Markus Söder der ungekrönte König der politischen Selbstinszenierung. Dieser posiert im Festzelt mit erhobenem Bierkrug, plaudert angeregt mit Einsatzkräften und zeigt sich grundsätzlich gerne vor idyllischen Landschaften.  

“Diese Selbstinszenierung ist heutzutage auch notwendig, um erfolgreich auf Stimmenfang zu gehen, und gehört deshalb zum politischen Alltag dazu. Deshalb sollte man im Hinterkopf behalten, dass hinter fast allen Bildern, die Politiker beziehungsweise deren Teams posten, ein bestimmter Zweck steht”, so von Michel.

Die Print-Version des Artikels aus dem Straubinger Tagblatt finden Sie HIER.